Nutzung 3.0 - Zwischen Hermeneutik und Technologie?
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VÖ Nr. 69 - Beiträge zum 25. Archivwissenschaftlichen Kolloquium der Archivschule Marburg
Aus dem Vorwort von Christa Becker
Die Nutzung der Archive erstreckte sich bisher im Wesentlichen auf das Verstehen und Interpretieren vorwiegend schriftlichen Archivguts. Wissenschaftlich beruht diese Form der Nutzung auf der Hermeneutik. Letztere ist seit den 1950er Jahren durch die automatisierte Auswertung seriellen Archivguts ergänzt worden. In den 1990er Jahren begann die Interpretation von bildlichem Archivgut als eigenständiger historischer Quelle. Diese Nutzungsformen sind seit der Einführung des Internets einem rasanten Wandel unterworfen. Nutzerinnen und Nutzer erwarten heute, dass sie möglichst viele Informationen aus Archivgut am heimischen Schreibtisch auswerten können.
Nutzung 3.0 setzt auf die Vernetzung der Informationen und die Möglichkeiten der automatisierten Auswertung. Ziel ist es, Informationen aus Archivgut für alle denkbaren Forschungsfragen mit den Technologien des Web 3.0 verarbeiten zu können. Dazu zählen z.B. die Markierung und Extraktion von Begriffen und Textteilen, um sie automatisiert in neue Kontexte stellen zu können und daraus Erkenntnisse zu gewinnen oder die Bearbeitung und Darstellung von raumbezogenen Darstellungen mit informationstechnischen Methoden.
Dieses Themenfeld war Gegenstand des 25. Archivwissenschaftlichen Kolloquiums mit dem Titel "Nutzung 3.0 - Zwischen Hermeneutik und Technologie?", gleichzeitig die erste online durchgeführte Tagung der Archivschule. Ein Teil der Vorträge wird im vorliegenden Band als Aufsätze publiziert.
Archivschule Marburg,
2022, 230 S.