Archive ohne Lobby?
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Da sich der Bund und die Länder vermehrt aus der Hochschulfinanzierung zurückziehen, entsteht für die Hochschulen und die Wissenschaftsinstitutionen gegenwärtig die Notwendigkeit, autonomer zu agieren und die eigene Identität bei der Gewinnung von Ressourcen, Personal und Ansehen stärker hervorzukehren. Den Wissenschaftsarchiven kommt dabei eine bedeutende Rolle zu, denn als Brücke zur Vergangenheit sind sie prädestiniert, die Traditionen der Hochschulen abzubilden und nach außen zu vermitteln.
Gute und geschickt agierende Hochschularchive werden in diesem Prozess erheblich an ideellem Wert und praktischer Bedeutung gewinnen. Das nötige Rüstzeug in fachlicher Hinsicht und den Austausch über die modernsten Methoden der täglichen Archivarbeit bietet der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. Innerhalb des Verbandes sind die Mitarbeiter von Hochschularchiven und von Archiven anderer wissenschaftlicher Institutionen seit 1978 in einer eigenen Fachgruppe 8 organisiert und kommen jährlich zu einer Tagung zusammen.
Entsprechend der aktuellen Entwicklung trug die Tagung des Jahres 2011 den veränderten Aufgabenprofilen für die Hochschularchive Rechnung, wo neben den klassischen Kernaufgaben auch eine stärkere identitätsstiftende Tätigkeit für die Trägerinstitution gefordert wird. Zentrale Punkte des Programms bildeten die Kooperation von freien und institutionellen Archiven für die Wissenschaft, die organisatorische Einbindung von Archiven beim Archivträger und die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Archivarbeit sowie die Imagepflege gegenüber dem Archivträger.
Jens Blecher, Sabine Happ (Hg.)
2012, 130 Seiten broschiert